Car2Go: Aus für das Carsharing in London

London, ausgerechnet das zukunftsorientierte London erweist sich als nicht geeignet für das Carsharing. Zumindest musst die Daimler-Tochter Car2Go in der britischen Hauptstadt einen herben Dämpfer hinnehmen und zieht sich nun aus dem Markt zurück.

Autogefühl greift das Thema auf und nennt die Briten direkt „Carsharing -Muffel„. In der Tat ist erstaunlich, dass Car2Go in 27 Metropolen der Welt erfolgreich funktioniert und ausgerechnet die Briten keine Lust auf geteilte Autos haben. Nach Ansicht des Betreibes waren es aber weniger fehlende Kunden als administrative Hürden und das Fehlen von Anreizen durch die Kommune.

Die Problematik in London besteht auch darin, dass die 32 Stadtbezirke jeweils einen eigenen Bürgermeister stellen. Vor allem in punkto Parkraum ließ sich das Carsharing schwerlich etablieren, da stets unterschiedliche Positionen vertreten wurden. Beim Start Ende 2012 waren lediglich drei Stadtteile erschlossen – was selbst der umweltfreundliche Bürgermeister Boris Johnson nicht verhindern konnte.

Das Aus für das Carsharing in London: aufgrund administrativer Hürden hat die Daimler-Tochter ihr Projekt wieder eingestellt.

Eine weitere Problematik bestand in zahlreichen Beschwerden seitens der Anwohner. Diese bestanden auf ihr Gewohnheitsrecht und wollte keine reservierten Carsharing -Parkplätze vor der Haustür dulden. Entsprechend erreichte Car2Go niemals die gewünschte Akzeptanz und konnte in London und Birmingham zusammen gerade einmal 11.000 KundInnen gewinnen. Zu wenig, um den Weiterbetrieb aufrechtzuerhalten.

Der City Car Club, GRoßbritanniens Carsharing -Unternehmen, sieht indessen nach wie vor Potenzial in den Geschäftsmodell. Der Unterschied liegt hier im stationären Modell, das offensichtlich besser angenommen wird als die „Free-Floating“- Variante.

Foto: Daimler