Es hätte so schön werden können: das Carsharing und das Elektroauto schienen wie geschaffen für eine „Liebesheirat“. Doch mittlerweile zeichnet sich ein gegenläufiger Trend ab. Zwar versuchen die einzelnen Anbieter weiterhin auf „Stromer“ zu setzen – die Kunden scheinen jedoch lieber mit einem Benzin- oder Dieselmotor zu fahren.
Noch im August berichteten wir an dieser Stelle über eine Zunahme des Elektroautos im Carsharing. Seinerzeit ging es jedoch eher um die Initiativen der Unternehmen und weniger um die Kundennachfrage. Die Kunden wenden sich laut Handelsblatt jedoch zunehmend vom Elektroauto ab.
Eines der Probleme liegt dabei in den hohen Anschaffungskosten für ein Elektroauto und den geringen Margen im Carsharing. Das führt dazu, dass Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbands Car Sharing (BCS) von einer sinkenden Zahl ausgeht. Das hat auch damit zu tun, dass viele Elektroautos im Rahmen von Förderprojekten angeschafft wurden und die Förderung nun ausläuft.
Seitens der Kunden herrschen zum Einen Berührungsängste mit den Elektroautos, zum anderen mangelt es in vielen Städten noch an ausreichend Ladesäulen. Die Ladezeiten sind lang und die Reichweite der Stromer begrenzt, was bei einem Fahrzeug mit Verbrennungsmotor nicht der Fall ist.
Die Problematik der Ladezeiten sorgt auch dafür, dass die Auslastung kaum ausreichen kann, um das E- Carsharing lukrativ zu gestalten.
Hoffnung besteht allerdings weiterhin, denn schließlich haben die Automobilhersteller ein vitales Interesse an einer Präsentation ihrer Modelle. Und wo sonst als im Carsharing kann dies so praktisch und sichtbar erfolgen?
Foto: „BMW i3 01“ von TTTNIS – Eigenes Werk. Lizenziert unter CC0 über Wikimedia Commons.