Wächst hier zusammen, was am Ende zusammengehört? Das Freiburger Autohaus Märtin setzt neuerdings auch auf Carsharing und nimmt damit in Kauf, dass ggf. Kunden verloren gehen. Oder ist die vermeintliche Konkurrenz am Ende gar keine?
Die Badische Zeitung hat mit Vertriebsleiter Tobias Gutgsell gesprochen und einige überraschende Antworten erhalten. Offensichtlich scheinen sich Carsharing und der Verkauf von Autos nicht gegenseitig auszuschließen.
Im Interview weist auch Gutgsell darauf hin, dass sich das Mobilitätsverhalten ändert. Einen zurückgehenden Autoverkauf sieht er jedoch nicht, denn auch in den Ballungsgebieten kann der Bedarf an einem eigenen Fahrzeug irgendwann entstehen. Nach Ansicht des Autohauses wird durch die Carsharing -Kooperation mit Stadtmobil ein komplett neuer Kundenkreis erschlossen und an das Unternehmen gebunden.
Im Kern der Überlegung steht dabei das Elektroauto. Darüber hinaus werden Hybridfahrzeuge und der Wasserstoffantrieb genannt. In der Tat kann es sinnvoll sein, als Autohaus bereits Farbe zu bekennen und für Nachhaltigkeit in der Mobilität zu stehen, solange andere noch am Verkauf von Fahrzeugen mit konventionellem Antrieb festhalten.
Gutgsell kann sich naturgemäß ein Leben ohne Auto nicht vorstellen und sieht in Mobilität ein hohes Maß an Freiheit. Das ist ebenso nachvollziehbar wie das Zurücklegen längerer Strecken mit dem Zug. Warum aber nicht im Nahbereich auf eine Mischung aus Carsharing und dem eigenen Elektroauto zurückgreifen? Die Idee ist klug und beweist ein hohes Maß an Weitsicht.