Bremst die Bundesregierung das Carsharing? In den Augen des Bundesverbands Carsharing (bcs) müsste diese Frage zumindest teilweise mit „ja“ beantwortet werden.
So legte der Verband seinen „Nationalen Entwicklungsplan“ für das Carsharing vor. Bei der Präsentation waren Bundesgeschäftsführer Willi Loose sowie prominente Gastreder in die Landesvertretung der Freien Hansestadt Bremen in Berlin geladen.
Unter anderem sprachen der Bremer Verkehrssenator, Dr. Joachim Lohse, und der baden-württembergische Verkehrsminister, Winfried Hermann als Vertreter der Politik. Deutschlandweit findet Carsharing bereits in 309 Städten und Gemeinden statt. Dabei stehen 5.600 Fahrzeuge bereit und zu Beginn des Jahres 2012 kamen noch einmal 1.500 Autos hinzu.
In Bremen wird Carsharing besonders von der Politik unterstützt. Dank der 7.000 aktiven Nutzer wurden schon 1.500 Privat-PKW ersetzt und der Straßenverkehr merklich entlastet. Was fehlt sind klar ausgewiesenen Parkflächen – analog zu den Taxiständen.
Da Kommunen aktuell keine Sonderrechte einräumen dürfen, liegt der Ball im Feld der Bundespolitik, die das Straßenverkehrsrecht entsprechend anpassen muss. Hierbei handelt es sich um eine der zentralen Forderungen des bcs.
Eine weitere Forderung ist die nach der Integration von CarSharing in nationale Klimaschutz-, Verkehrs- und Förderprogramme. Zudem wünscht sich der Bundesverband, dass auch von staatlicher Seite mehr Aufklärung, beispielsweise in Form von Imagekampagnen, erfolgt und das Thema Carsharing damit flächendeckender bekannt wird.
Der bcs vertritt 102 der 130 deutschen Carsharing -Anbieter und wünscht sich, dass die geforderten Fördermaßnahmen sowohl den kleinen, regionalen Anbietern als auch den „Big Players“ zugute kommen.
Der komplette nationale Entwicklungsplan lässt sich kostenlos auf der Webseite des bcs herunterladen.