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06.01.2015

Unterwegs mit Emil – Elektrobusse in Braunschweig

Die Elektromobilität in Deutschland will nicht so recht zünden. Bemängelt werden vor allem Kosten, Ladezeiten und Reichweite der strombetriebenen PKW. Die Probleme der elektrischen Automobile müssen, übertragen auf Schwerlastfahrzeuge wie Busse und Transporter, noch gravierender sein;  so könnte man denken. Weit gefehlt!

Den Gegenbeweis tritt in Braunschweig Emil an. Emil, das steht für „Elektromobilität mittels induktiver Ladung“ und ist der Spitzname des neuen Busflottenzuwachs‘ der Braunschweiger Verkehrs-GmbH (VRB). Seit dem 16.12. befahren fünf Elektrobusse dieser Art die Ringstrecke der Stadt.

Busse verbrauchen naturgemäß ein Vielfaches der Energie eines PKW. Wie kann die Versorgung also  gewährleistet werden ohne den Betrieb zu behindern?

Zwar transportiert Emil enorme Lasten, die am Stück gefahrene Strecke ist dagegen verhältnismäßig gering. Nach jeder Rundfahrt durch die Stadt (etwa 12 Kilometer / 40 Minuten) steht planmäßig eine 11-minütige Pause am Busbahnhof an. Diese Zeit reicht für Emil aus, um aufzutanken. Die Reichweite stellt für Emil demnach kein Problem dar.

Den reibungslosen Fahrbetrieb ermöglicht ein ausgeklügeltes Ladesystem. Über eine im Boden des Busses integrierte Ladeplatte wird mittels Induktion der Energiespeicher gefüllt. Quelle des Stromes ist eine am Busbahnhof in den Boden gebettete Ladestation. Sowohl Quelle als auf Empfänger sind damit für Unbeteiligte unsichtbar und vor äußeren Schäden geschützt. Der Clou: Für den Ladevorgang werden weder Kabel noch Personal benötigt. Das Primove-System von Bombardier lädt selbstständig, unbemerkt und vor allem rasend schnell- rund 83 Mal schneller als das Laden über eine Haushaltssteckdose. Im minutiös geplanten Busverkehr entstehen damit keine unnötigen Verzögerungen.

Kostenseitig scheint Emil sich ebenfalls bezahlt zu machen. Pro Kilometer fallen strombetrieben weniger Kosten an, als bei Dieselnutzung. Entscheidend für die VRB ist jedoch vor allem die Unabhängigkeit vom Öl voranzubringen. Neben diesen Argumenten spricht aber noch mehr für Emil: er ist flüsterleise. Sowohl Fahrgäste, Busfahrer also auch Anwohner profitieren von den Geräuscharmut des Elektrobusses. Zudem wird durch die im Verhältnis zum üblichen Dieselmotor reicht kompakte Batterieanlage zusätzlich Platz im Innenraum frei. Emil kommt mit einer verhältnismäßig kleinen Batterie aus, aufgrund der kurzen Strecken. Im den 18 Meter langen Gelenkbussen wird damit noch mehr Raum für Fahrgäste gewonnen. Zusammen mit der geringen Laustärke erhöht sich somit der Komfort insgesamt.

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