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26.12.2013

Nürnberg auf der Suche nach einem Carsharing -Konzept

In den meisten Fällen, wenn vom Carsharing in einer Stadt XY berichtet wird, handelt es sich um vollendete Tatsachen. Die Meldung lautet dann in etwa, dass Car2Go, DriveNow und Co. mit soundsovielen Fahrzeugen Einzug halten. Ganz anders in Nürnberg.

Die „Nürnberger Zeitung“ hat den Prozess, der zur Einführung von Carsharing in der Frankenmetropole führen soll, transparent gemacht. Das ist zwar nicht sensationell aber interessant, denn hier werden exemplarisch die Pros und Contras zu den einzelnen Ansätzen aufgeführt.

Gewiss existiert in Nürnberg auch schon Carsharing, doch hat der Stadtrat bislang kein Konzept zur Förderung des geteilten Automobils verabschiedet. Genau darüber debattiert man derzeit und der Leiter des Verkehrsplanungsamts, Frank Jülich, möchte neue Mobilitätsstationen einführen, die die einzelnen Verkehrsmittel mit dem Carsharing verbinden.

Die CSU möchte gerne viele Elektroautos haben und SPD, CSU, ÖDP, Freie und Gute sind allesamt der Auffassung, dass die Innenstadt weniger PKW-Verkehr braucht. Das Bikesharing wurde bereits eingeführt, liegt aber in den Zahlen hinter Städten wie Mainz oder Kassel zurück.

Carsharing in Nürnberg: noch ist nicht ganz klar, auf welche Weise die neue Form von Mobilität realisiert werden soll.

Carsharing in Nürnberg: noch ist nicht ganz klar, auf welche Weise die neue Form von Mobilität realisiert werden soll.

Beim Carsharing möchte SPD-Stadtrat Thorsten Brehm beispielsweise keine „Free Floating Modelle“ wie Car2Go oder DriveNow fördern und sieht darin nur „geparkte Werbeflächen im öffentlichen Raum„. Auch wird von anderer Stelle kritisiert, dass das Carsharing in dieser Form dem ÖPNV Konkurrenz macht.

Auch beim Elektroauto gibt es Kritiker, die die Stromerzeugung durch Braunkohle brandmarken und eine Entscheidung über die Speichertechnik fordern. Wann Nürnberg mit einem Konzept aufwartet, ist derzeit noch offen. Frank Jülich bringt es auf den Punkt, indem er den Satz „Sorgfalt geht vor Innovation“ fallen lässt.  Vor allem im Bereich Carsharing hört man solche Töne anderenorts allzu selten.

Foto: mb1302 (Manfred Braun), Wikipedia

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