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04.01.2013

Carsharing in der Kritik: mehr Autoverkehr in den Städten?

Carsharing schadet der Umwelt. Carsharing führt zu mehr Autoverkehr. Beide Sätze erscheinen auf den ersten Blick albern und provokativ. Bei näherem Hinsehen ließe sich jedoch durchaus so argumentieren.

Die Frage ist dabei, wer das Carsharing in welcher Form nutzt. In früheren Zeiten, d.h. vor dem Einstieg der großen Automobilhersteller, existierten durchweg stationäre Carsharing -Anbieter. Die Fahrzeuge wurden nur in Ausnahmesituationen entliehen.

Und heute? Säumen Carsharing -Fahrzeuge die Straßen und können jederzeit spontan mitgenommen werden. Das führt nach Ansicht mancher Kritiker dazu, dass nicht mehr mit Bus und Bahn, sondern schnell mit dem Auto gefahren wird. Zu den Skeptikern gehört laut Süddeutscher Zeitung auch Willi Loose, Geschäftsführer des Bundesverbands der (klassischen) Carsharing-Anbieter. Hier ist sogar von einer Kannibalisierung des öffentlichen Nahverkehrs die Rede.

Interessant ist in diesem Kontext die Werbung von DriveNow. Der Carsharing -Anbieter wirbt in der Tat mit Einwegfahrten und der Möglichkeit, innerstädtische Kurzstrecke mit dem Auto zurückzulegen. Zudem verdrängen die neuen Carsharing -Autos im öffentlichen Straßenraum die klassischen Anbieter. Gesonderte Parkflächen dürfen bekanntlich nicht ausgewiesen werden und so haben flexible Unternehmen einen zunehmenden Vorteil.

Was also tun? Vermutlich erst einmal nichts. Schließlich ist die Branche noch so jung, dass sich kaum Prognosen für die kommenden Jahre anstellen lassen. Erst dann wird man sehen, welche Form des Carsharings sich letztlich durchsetzt und wie die Politik und die Verbraucher für Nachhaltigkeit in der Nutzung sorgen können.

 

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