»
«

Mobilität aus neuer Sicht

Kein eigenes Auto und die Folgen

Die Mobilität der Zukunft verlangt nach intelligenten Lösungen. Carsharing ist eine solche Lösung. Im Verbund mit anderen Verkehrsmitteln lässt sich damit nicht nur dem drohenden Verkehrskollaps in den Städten entgegenwirken. Auch die Umwelt wird spürbar entlastet. Vom eigenen Geldbeutel ganz zu schweigen.

Das Auto ist ein Stück persönliche Freiheit, die niemand gerne aufgeben möchte. Doch was einst pures Vergnügen war, wird heute immer mehr zur Last. Beim zähen Stop-and-Go-Verkehr in der morgendlichen Rush Hour zum Beispiel. Oder bei der zeitraubenden Suche nach einem Parkplatz. Der Grund ist, dass es vor allem in den Ballungszentren einfach zu viele Fahrzeuge gibt, von denen die meisten nichts anderes tun, als zu parken oder einen Parkplatz zu suchen.

Weniger Autos, mehr Lebensqualität

Carsharing ist der intelligente Weg aus dieser Misere. Nach Schätzungen der Branche kann ein Carsharing-Fahrzeug 20 private Autos ersetzen. Das sind 20 Autos, die keine Abgase erzeugen, keine fossilen Ressourcen verbrauchen, keinen Lärm verursachen und um den begrenzten Parkraum in der City kämpfen.

Die rund 5.600 Carsharing-Fahrzeuge, die es laut dem Bundesverband Carsharing derzeit in Deutschland gibt, ersetzen demnach eine Flotte von 112 000 privaten Fahrzeugen, die nicht mehr den öffentlichen Verkehrsraum belasten. Das macht Carsharing zu einer Lösung mit Zukunft – und einen bedeutenden Schritt in Richtung mehr Platz, mehr Natur, mehr Lebensqualität in der City.

Mobil bleiben und Kosten senken

Ein anderer Aspekt sind die Kosten. Die Freiheit, jederzeit einsteigen und losfahren zu können, summiert sich heute selbst bei einem kleineren Fahrzeug auf gut 500 Euro im Monat. Für eine Tankfüllung ist ist mittlerweile fast ein Hunderter fällig und wer einen Abend in der City verbringt, muss allein fürs Parken 10 Euro einplanen. Von den heute fast unvermeidlichen Knöllchen ganz zu schweigen.

Mehr als die Hälfte dieser Kosten lassen sich einsparen, wenn man auf das eigene Auto verzichtet und voll auf Carsharing setzt. Das Auto auf Zeit erhält die persönliche Mobilität. Doch es kostet nur dann Geld, wenn es auch wirklich benötigt wird. Wer nur schnell etwas erledigen

will, mietet es sich für ein, zwei Stunden. Der Wochenendtrip wird nach Tagespreis abgerechnet. Für längere Strecken ist die Bahn ohnehin bequemer und am Ziel angekommen nimmt man sich einfach ein Mobil auf Zeit.

Intelligenter Verkehrsverbund

Womit schon deutlich wird, dass Carsharing-Nutzer eine neue Einstellung zur Mobilität entwickeln. Da sie kein eigenes Auto haben, das ganz einfach genutzt wird, weil es eben da ist und sowieso Geld kostet, setzen sie auf einen sinnvollen Verbund der unterschiedlichsten Verkehrsmittel. Alles, was in der Nähe ist, wird mit dem Rad erledigt. Zum Shopping fährt die Straßenbahn direkt ins Zentrum und spart dabei noch Zeit und Geld. Für längere Strecken sind Interregio und Intercity da und nur dann, wenn es Sinn macht, setzt man sich selbst ans Steuer.

Erfahrungen zeigen, das Carsharing-Nutzer im Schnitt rund 10 000 Kilometer weniger im Jahr mit dem Auto zurücklegen – und damit entsprechend weniger zu Umweltbelastung, Ressourcenverbrauch und Lärm beitragen.

Ein Beitrag zur Nachhaltigkeit
Durch die niedrigeren Kosten für die individuelle Mobilität haben Carsharing-Nutzer nicht nur mehr Geld für den Konsum übrig. Sie entwickeln auch ein anderes Einkaufsverhalten. Man sieht sie seltener im großen Einkaufszentrum vor den Toren der Stadt. Dafür begegnet man ihnen häufiger im Bioladen, auf dem Wochenmarkt oder beim Obsthändler um die Ecke.

Dadurch trägt eine veränderte Mobilität zur Stärkung des Einzelhandels vor Ort bei. Der Trend zu Filialisten und großen Einkaufszentren wird verlangsamt und der Verödung der Innenstädte entgegengewirkt. Lokale und regionale Erzeuger werden bevorzugt, was wiederum die Transportwege verringert. Die Existenzgrundlage örtliche Dienstleister wird gestärkt.









Keine Kommentare »

No comments yet.

Eigene Bewertung abgeben