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Mobil mit dem Fahrrad

nextbike: Im Gespräch mit Ralf Kalupner

Ralf Kalupner, 38, ist der Geschäftsführer beim Leipziger Bikesharing-Unternehmen nextbike und beschreibt sich selbst als „passionierten Fahrradfahrer, der seine Leidenschaft zum Beruf gemacht hat.“ Im Interview stellt er sein Unternehmen vor und äußert seine Meinung zum Thema Carsharing.

Ralf Kalupner hat 2004 die nextbike GmbH gegründet.

Herr Kalupner, was hat Sie dazu bewegt, nextbike zu gründen?

Ich war schon immer viel unterwegs und hatte einfach nicht immer mein eigenes Fahrrad dabei, wollte aber eben nun mal gern Fahrrad fahren. Ein Fahrradgeschäft ist an Öffnungszeiten gebunden, man muss das Rad dann gleich den ganzen Tag leihen und auch wieder dort abgeben.

Die Lösung war dann ein öffentliches Fahrradverleihsystem, das rund um die Uhr verfügbar ist, One-Way anbietet und bei dem die Räder an vielen Stationen in einer Stadt präsent sind, ausgeliehen und wieder abgegeben werden können.

Wie funktioniert Ihr Fahrradverleihsystem?

Verleih per Telefonanruf (030 69205046), App oder am Verleihterminal, Radkennzeichen angeben, Code fürs Schloss wird mitgeteilt und schon kann’s losgehen. Mehr dazu auf unserer Homepage.

Was sind die Unterschiede zu anderen Bikesharing-Anbietern?

Wir sind generell sehr günstig, da wir viel In-House entwickeln und produzieren. Darüber hinaus vermarkten wir die Werbeflächen an den Rädern und subventionieren hiermit den Verleih.

Für wen ist Bikesharing geeignet?

Nutzer, die Lust auf Freiheit, Schnelligkeit, frische Luft und simple Anwendung haben. Städte und ÖPNV-Unternehmen, die ihren Verkehr nachhaltiger gestalten wollen. Unternehmer, die mit Dienstfahrrädern Kosten sparen und zugleich die Produktivität ihrer Mitarbeiter steigern wollen.

Bei nextbike gibt es verschiedene Produktbereiche (Fahrradverleih, Werbung, MitarbeiterRad, HotelRad, EventRad). Können Sie diese näher erläutern?

nextbike baut auf mehreren Säulen auf. Im Vordergrund steht der Fahrradverleih, aber mit 1€ pro halbe Stunde sind keine Anschaffungs- oder Servicekosten gedeckt. Hier unterstützt die Werbevermarktung. Zu den anderen Produkten finden Sie Informationen hier.

Sie feiern nächstes Jahr mit nextbike das 10-jährige Jubiläum. Zurückblickend auf die letzten Jahre: Was waren Ihre größten Erfolge? 

Jedes Jahr hat bis jetzt mindestens einen Erfolg für uns bereit gehalten, aber in den letzten Jahren ist es besonders rasant zugegangen: Mit metropolradruhr haben wir 2010 das größte Fahrradverleihsystem Deutschlands realisiert, 2011 sind wir zum Grand Prix in Baku gestartet und 2012 haben wir Warschau mobilisiert. Dieses Jahr ist Dubai an den Start gegangen.

nextbike gibt es mittlerweile auch im Ausland und scheint insbesondere in Polen ein großer Erfolg zu sein. Sind noch weitere Expansionen geplant?   

Die Werbevermarktung auf den Fahrrädern spielt eine große Rolle bei nextbike.

Auf jeden Fall.

nextbike ist recht präsent auf Facebook und Twitter. Darüber hinaus gibt es auch eine Smartphone-App.  Wie wichtig sind neue Medien für Ihr Unternehmen?

Die App bietet einen neuen einfachen Weg für den Verleih: Immer mehr Ausleihen werden über diesen Kanal getätigt, die  Ausleihe über Telefonanruf geht immer mehr zurück. Die neuen dialogfähigen Medien machen es für uns einfacher auf die Kundenbedürfnisse einzugehen. Außerdem macht es einfach Spaß, mit unseren Nutzern zu sprechen. Marketingmaßnahmen werden direkt messbar und können viel besser zurechtgefeilt werden.

Es gibt mehr Anbieter sowie Nutzer im Bereich Carsharing als Bikesharing in Deutschland. Welche Gründe stecken, Ihrer Meinung, nach dahinter?

Der Stadtverkehr und auch die Stadtplanung sind immer noch vorrangig auf das  Auto ausgerichtet, aber nicht auf das Fahrrad. Wie viele Straßen und wie wenige Radwege gibt es? Es muss ja nicht immer gleich ein Radweg sein, aber einfach etwas Platz für Radfahrer. Dieses Manko schlägt sich auch in der im Vergleich zum Auto geringeren Nutzung des Fahrrades nieder.

Wird es, ähnlich wie bei Carsharing, Kooperationen mit Unis und Hochschulen geben?

Ja, gibt es schon. Zum Beispiel mit der Uni Potsdam.

Wie schätzen Sie das Potenzial von Peer-to-Peer Bikesharing-Geschäftsmodellen ein?

Interessantes Konzept für eine kleine Community.

Herr Kalupner, wir danken für das Interview!

 

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