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24.10.2014

Die Neuerfindung des Elektro-Autos?! – Das Projekt Visio.M

Auf der eCarTec Messe München vom 20.-22.10. wurde der Visio.M erstmals der Öffentlichkeit präsentiert. Das innovative E-Fahrzeug hat viele Besonderheiten und noch mehr Ambitionen. Was der Visio.M kann und was das für die E-Auto-Branche bedeuten könnte, erfahren Sie im Folgenden:

Elektroautos sind teuer, das wissen die Verbraucher. Bei der Neuanschaffung eines Fahrzeuges fällt die Entscheidung daher häufiger zu Gunsten eines Benziners aus. Auch in Sachen Reichweite entscheiden sich viele gegen einen Stromer. Aber woher kommen zusätzliche Kosten und Reichweitenbeschränkung?

Die höheren Preise sind zwar unerfreulich, aber leicht zu erklären: Die aufwendigen Batteriesysteme und die Schutztechnik sind kostenintensiv. Die Reichweite wird unter anderem durch das Fahrzeuggewicht (einen großen Teil macht hier die Batterie selbst aus) und die Batterielaufzeit bestimmt. Die Ursachen sind also bekannt. Gefragt sind Lösungen.

Dem Markt wurden bereits einige günstige und leichtere Elektromodelle vorgestellt. Diese galten bisher jedoch als unsicher und instabil. Besonders in Sachen Unfallschutz waren die Kunden daher verunsichert.

Eine Antwort auf die Problemzonen des E-Autos könnte der Visio M. bieten. Die Technische Universität München entwickelte das innovative E-Auto in Kooperation mit Experten aus der Automobilindustrie seit 2011. Das Ziele war von Beginn an klar: Elektromobilität sicher und erschwinglich machen.

Das Vorhaben scheint vorerst gelungen zu sein. In Anschaffung und Instandhaltung soll das Fahrzeug nicht mehr kosten als ein vergleichbarer Benziner. Leichtbau, schmalere Reifen und aufgefeilte Aerodynamik des Visio wirken sich positiv auf Verbrauch und Reichweite aus. Bodenhaftung und Kurvensicherheit werden durch einen niedrigen Schwerpunkt und Stabilisierungssysteme gewährleistet.

Um die Insassen trotz des leichten Baus bei einem Unfall optimal zu schützen, weist die Karosserie einige Raffinessen auf. Die Deformationszonen bestehen aus hochfesten Aluminium-Profilen. Die Fahrgastzelle ist aus nur einem Teil gefertigt (Monocoque) und bietet damit zusätzliche Stabilität.

Die Sicherheit der Fahrgäste wird auch technisch unterstützt. Eine 360-Grad-Umgebungserfassung aus Kamera- und Radarsensoren ermöglicht die Erkennung von Gefahrensituationen im Bruchteil einer Sekunde. Warn- und Assistenzsysteme werden dann aktiviert. Ist eine Kollision unvermeidbar schieben Airbags die Fahrzeugverkleidung nach außen, sodass ein zusätzliches Polster zwischen Außenschale und Fahrzeuggerüst entsteht. Bei einem Seitenaufprall rückt das System den Sitz des Insassen in die Mitte des Fahrzeugs. Zwischen Fahrer und Beifahrer wird zudem ein weiterer Airbag entfaltet.

Bis zur seriellen Fertigung hat der Visio M. allerdings noch einen weiten Weg vor sich. Komponenten und Technik müssen zuvor an die Prozesse der Massenherstellung angepasst werden. Nach Angabe der Konstrukteure könnte das noch einige Jahre dauern.

Dennoch zeigen Projekte wie dieses, dass Elektromobilität in naher Zukunft auch für den Durchschnittskäufer erschwinglich sein könnte.

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