Böblingen: Car2Go erweitert das Carsharing

Lange Zeit reduzierte sich das Carsharing -Gebiete von Car2Go auf die Innenstädte. Nachdem bereits in Berlin bis an die (Stadt-)grenzen gegangen wird, wird in Stuttgart nun auch der Schritt in die Nachbargemeinden gewagt.

Näheres verrät die Stuttgarter Zeitung, die über zwölf neue Ladestationen auf dem Stadtgebiet von Böblingen berichtet. Eigentlich ein Grund zur Freude, die in der 46.000-Einwohner-Stadt jedoch getrübt wurde. Schließlich muss sich die Stadt an der Investition beteiligen.

Entscheidend war dabei der Technik- und Umweltausschuss, in dem eine knappe Mehrheit zugunsten von Carsharing und Car2Go erzielt wurde. Der Zuschuss für die Einrichtung der Ladesäulen beläuft sich auf 100.000 Euro, nachdem zuvor bereits das nah gelegenen Sindelfingen seine zehn Säulen mit 53.000 Euro fördern möchte.

Zum Vergleich hat Stuttgart seinerzeit 500.000 Euro hingeblättert, damit Car2Go in der Stadt Wurzeln schlägt und das Carsharing vorantreibt. Bedenkt man, dass die Metropole rund zwölf Mal so groß ist wie Böblingen, so ist die Investition beachtlich. Hinzu bemerken Kritiker, dass mit Car2Go und EnBW zwei Großkonzerne das Carsharing betreiben (bzw. die Infrastruktur aufbauen). Nach Ansicht von Rosemarie Späth (Freie Wähler), werden die Unternehmen „irgendwann satte Gewinne einstreichen“ und erhalten für die Ladestationen schon jetzt 750.000 Euro vom Bundesverkehrsministerium.

Zusätzlich zum Zuschuss durch die Stadt Böblingen, erfordert das Carsharing eine neue Beschilderung und die Vorbereitung der Baumaßnahmen durch die Stadt. Auch hierfür wurden 100.000 Euro bereitgestellt, was nach Ansicht der FDP eine gute Investition in den „Technik-Standort“ ist.

Bedenkt man, dass durch das Carsharing auch Parkgebühren verloren gehen, könnte es sich am Ende um einen teuren Spaß handeln. Die BürgerInnen wird es hingegen freuen, dass ihre Mobilität fortan noch flexibler gestaltet werden kann.