Umweltbundesamt fordert Steuerfreiheit für Carsharing

Carsharing und Politik befinden sich bekanntlich in einem gewissen Spannungsfeld. Immer wieder werden beispielsweise seitens der Carsharing -Betreiber die Schaffung neuer Parkplätze oder andere fördernde Maßnahmen gefordert.

Jochen Flasbarth, Präsident des des Umweltbundesamtes (UBA), hat nun eine Befreiung der Carsharing -Fahrzeuge von der Kfz-Steuer angeregt. Indem eine Umlage für die restlichen Fahrzeuge geschaffen wird, ließen sich die fehlenden Steuereinnahmen leicht kompensieren.

Mit anderen Worten, würde das Carsharing somit aus Steuermitteln subventioniert und dürfte nachhaltig gestärkt werden. Es geht jedoch weniger um die gezielt Förderung eines Wirtschaftssektors als um eine aktive Maßnahme für den Umweltschutz.

Indem Fahrzeuge besser genutzt werden, steigt die Nachhaltigkeit in der Mobilität. Aktuell existieren jedoch erst 160.000 NutzerInnen von Carsharing, die sich rund 4.600 Autos teilen. Auf jedes Auto kommen demnach 35 Fahrer. Deutschlandweit fahren jedoch mehr als 42,9 Millionen Autos über die Straßen. Diese Zahl ließe sich durch mehr Carsharing problemlos senken.

Rückenwind für das Carsharing: der Präsident des Umweltbundesamts schlägt die Befreiung von der Kfz-Steuer vor.

Ob die Entlastung bei der Kfz-Steuer hierfür ausreicht, steht auf einem anderen Blatt. Schließlich sparen vor allem Wenigfahrer schon jetzt durch eine Teilnahme am Carsharing. Würden die Anbieter weniger zahlen, bedeutet dies noch lange nicht, dass die Konditionen auch an die Endkunden weitergegeben werden. Vermutlich bedarf es gleich einer Reihe von Maßnahmen, um Carsharing voranzubringen oder zumindest die Rahmenbedingungen zu verbessern.

An erster Stelle steht jedoch die Akzeptanz durch die BürgerInnen und nicht die Förderung durch die Politik.

Foto: M_H.DE, Wikipedia