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Hand ans Rad

Fahrrad reparieren – selbst oder Fahrradwerkstatt?

Unkompliziert und kostensparend: Viele Reparaturen am Zweirad lassen sich selbst erledigen.

Immer weniger Dinge lassen sich heute noch selbst reparieren, wenn man nicht gerade ein Experte ist. Beim Fahrrad sieht das zum Glück noch anders aus. Hat man nicht gerade zwei linke Hände, so lässt sich fast jedes Malheur in Eigenregie beheben und das Fahrrad reparieren. Nur sollte man den jeweiligen Zeitaufwand bedenken, denn wo der Laie stundenlang fummeln kann, ist der Profi mit drei Handgriffen fertig. Für den Bastel-Anfänger gibt es zahlreiche Literatur zur Radreparatur und auch auf vielen Video-Plattformen im Internet finden sich entsprechende Anleitungen.

Grundsätzlich empfiehlt es sich, immer ein Paar der Reifengröße entsprechende Schläuche, Flickzeug und Bowdenzüge für die Bremsen und die Schaltung parat zu haben. Ein Platten oder ein gerissener Seilzug treten öfter ein und auf diese Weise ist man von den Öffnungszeiten des Fachhändlers unabhängig. Diese Rad-Zipperlein lassen sich auch von jedem Laien rasch beheben. Für den Schlauchwechsel sollte man über ein Set Montierhebel verfügen, so lässt sich der Mantel leicht von der Felge lösen. Fahrradknochen und Zange reichen für das Wechseln der Züge und das Einstellen von Bremse und Schaltung. Man spart damit ordentlich Geld: Nimmt man einen durchschnittlichen Stundenpreis von 50–60 Euro an, dann kann man pro Schlauchwechsel rund 10 Euro sparen.

Auch das Wechseln der Kette lässt sich ohne Komplikationen und damit kostengünstiger als in der Fahrradwerkstatt bewerkstelligen, was auch für den Austausch von Pedalen und Schalthebeln, Lenker, Lenkergriffen und Gabel gilt. In der Regel ist auch das Beheben von Störungen in der Beleuchtung in Eigenregie durchzuführen; wobei das Auffinden eines eventuellen Wackelkontakts den ungeduldigen Bastler gehörig in Rage bringen mag, sodass er die Fummelei gern in andere Hände legt.

Grundsätzlich ist beim Fahrrad – gerade bei einfachen Modellen – alles selbst reparierbar. Von den erwähnten Reparaturarten aber abgesehen, ist oft spezielles Werkzeug vonnöten. So kommt man beim Tretlager nicht mehr mit Knochen und Schraubendreher weiter, und auch an die Nabenschaltung lässt sich in einer einfachen Hobbywerkstatt nicht mehr ohne Weiteres erreichen. Professionelles Equipment und Fachwissen werden hier in aller Regel unentbehrlich – eine Fahrradwerkstatt ist dann die bessere Alternative. Das Nachzentrieren der Räder stellt einen Grenzfall dar. Ist eine Speiche locker, ist die schnell gefunden und mit dem Nippelspanner selbst wieder arretiert. Bei mehreren losen Speichen kann das aber schon ganz anders aussehen. Dabei fällt der Zeitaufwand mitunter enorm ins Gewicht, wenn man beim Versuch, dem Rad die Unwucht zu nehmen, nicht mit ausreichend Kenntnis herangeht. So probiert der Laie oft eher etwas planlos mit dem Speichenschlüssel an den Speichennippeln herum, wo ein Profi mit Kennerauge sofort sieht, welcher Nippel nachgespannt werden muss. Entweder verbucht er es als Übung oder lässt den Fachmann ran.

Bei High-End-Rädern werden Pflege und Wartung sowie Reparatur allerdings komplizierter. Hier sollte sich der Besitzer des Rades schon gut auskennen, denn bei Falschbehandlung sind sogar selbstverursachte Schäden möglich. Besondere Carbon-Teile und Hydrauliksysteme, Federgabeln und Stoßdämpfer erfordern nicht nur Geschick, sondern auch Know-how. Das ist den nicht geringen Materialkosten geschuldet: Macht man hier etwas falsch und zerstört eines der hochpreisigen Teile, kann das die Kosten schnell nach oben treiben und den Gang zum Fachmann in die Radwerkstatt zur günstigeren Alternative machen.

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Ein Kommentar »

  1. 20. Juli 2012 14:36 Sarina

    Gerade bei teuren Rädern ist es in der Tat meist besser, Spezialisten wie b.o.c. auf bike (http://www.boc24.de) zu konsultieren, denn gerade bei ebikes ist es nun mal eine komplizierte Technik. Ansonsten kann man tatsächlich noch viele Sachen selber machen. Meistens gelingt es mir, die kleinen Zipperlein von meinem Bruder machen zu lassen. Das spart immer Geld und kostet mich nur ein wenig Schokolade 🙂

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